„Ey, das solltest du auch einmal ausprobieren. Wasserski macht wirklich sehr viel Spaß“. Mit diesem ungefähren Wortlaut hatte mich Thomas dazu gebracht, die ganze Sache mal auszuprobieren. Also schnell nach der nächsten Wassersportanlage im Internet gesucht und zwei Tage später standen wir in Ruhlsdorf vor dem Kiessee
(http://www.wake-and-camp.de), um uns ordentlich nass zu machen.
Nachdem wir das nötige Kleingeld gegen eine Schwimmweste und ein Paar Wasserskiern eingetauscht hatten, bekamen wir noch eine kurze Einweisung, bevor es eigentlich losging. „Einfach hinhocken und ziehen lassen“, bekamen wir noch als Tipp vom Anlagenbediener zugeworfen, bevor er mir das Zugseil in die Hand gab. Die Ampel wurde grün, der Schlitten schnappte sich mit einem lauten Klack-Geräusch das Seil und fuhr schnell auf der Leitung weiter. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich zwar, dass es gleich losgeht, nur wusste ich nicht, was mit mir passieren würde. Mit einem starken Ruck zog mich die Anlage aufs Wasser. Ich habe ganze sechs oder sieben Meter durchgehalten. Nach dieser Strecke verlor ich das Gleichgewicht und meine Skier lösten sich von meinen Füßen und trieben nun sinnlos auf dem Wasser. Es dauerte circa drei Versuche, bis die erste Runde auf dem Wasser von uns zurückgelegt werden konnte. Aber es war schon witzig auch zuzusehen, wie nicht nur ich ins Wasser gefallen bin, sondern auch meine Mitstreiter mussten oft wieder ans Land zurück schwimmen.
Nach einer Stunde wurde doch leider das Wasserski zu monoton, also entschlossen wir uns gleich aufs Wakeboard umzusteigen. Merkwürdiger Weise erhielten wir zum Wakeboarden eine Einweisung, welche deutlich ausführlicher war. Die Einweisung beendete der nette Seilgeber mit einem motivierenden „Naja, anderthalb Stunden braucht man normaler Weise, bis man auf dem Brett stehen kann!“.
Nach dem wieder der Schlitten das Seil mitgenommen hat, gab es den erwarteten starken Ruck am Seil und die Anlage zog mich erneut durchs Wasser. Erst als ich realisierte, dass ich nun kein Brett mehr an den Füßen hatte (es hatte sich gleich am Anfang gelöst), habe ich endlich das Seil los gelassen, fischte mein Brett aus dem Wasser und schwamm zurück zum Steg. Diesen Vorgang wiederholte ich sieben Mal, solange bis unsere zwei Stunden Nutzungsdauer abgelaufen waren.
Von diesem neuen Hobby total befangen, ging es seit dem ersten Besuch der Anlage jedes nachfolgende Wochenende immer und immer wieder nach Ruhlsdorf. Seit dem letzten Besuch, sind wir sogar in der Lage richtige Wakeboards auf dem Wasser zu fahren. Es ist auf jeden Fall sehr spannend zu sehen, wie langsam immer mehr Kontrolle über die Bretter gewonnen wird. Die steigende Kontrolle reichte auch schon für 180° Drehungen und kleine Sprünge bei voller Fahrt. Natürlich sammelt man diese Erfahrungen auch nur, wenn man bereit ist, regelmäßig während der Fahrt auch schwimmen zu gehen.
Zum Abschluss kann man sagen, dass es nicht die letzte Fahrt gewesen sein wird. Diese Saison wird noch voll ausgenutzt!
Wenn sich nun jemand auch motiviert fühlt, sich von einem Seil über den See ziehen zu lassen, soll er oder sie einfach mal mitkommen.