Mein Unternehmen startete in Bernau am Chiemsee. Sechs Tage später wollte ich in Berchtesgaden sein. Fast jeden Abend übernachtete ich auf verschiedenen Zeltplätzen, welche jeden Tag meine Etappenziele darstellten. Auf jeder Etappe gab es viel zu erleben. Egal, ob es eine kurze Mitfahrgelegenheit in einem Wohnmobil war oder auch spontane Reisegruppenbildung mit Gleichgesinnten gab, es wurde nie langweilig. Natürlich habe ich auch viele neue Menschen kennengelernt. Der britische Porschefahrer zum Beispiel, welcher vom Bodensee nach Kroatien wollte. Zitat: „Only because I drive a porsche, doesn’t mean, that I am rich!“
Ich traf auch Motorrad-Gruppen aus Tschechien, Metalfans aus den Niederlanden, Kletterer oder auch andere Wanderer, mit denen man lustige Geschichten und Anekdoten austauschte. Es spielte keine Rolle auf welchen Zeltplätzen ich abends gelandet bin, es gab nur nette Leute.

Ein Vorteil, wenn man zu Fuß unterwegs ist: Man sieht einfach Landschaften, welche man mit dem Auto nie zu Gesicht bekommen würde. Zahlreiche Seen, Flüsse, ruhige, gastfreundliche Dörfer und Gebirgslandschaften entschädigten Blasen an den Füßen, Zehrrungen und die allgemeinen körperlichen Anstrengungen.

Berchtesgaden, Königssee, Ramsau oder auch der Hintersee sind sehr sehenswerte Fleckchen. Es ist ruhig und nicht zu überlaufen mit Touristen, hier kommt man voll auf seine Kosten.

Der Höhepunkt der Reise war am Ende der Aufstieg zum Kehlsteinhaus und dessen berühmte Aussicht. Es ging auf einer Strecke von 10 km von 600 Höhenmetern auf 1875 Höhenmeter. Ein mühsamer Aufstieg, aber oben angekommen, hat man mit den besten Blick auf Berchtesgadener und Salzburger Land.

Am Ende der sechs Tage habe ich 130 km zu Fuß, 30 km mit dem guten, alten Fahrrad, 40km via Bus und 20km mit dem Boot zurückgelegt. Insgesamt habe ich auf der Strecke auch 4448 Höhenmeter überwunden. Als Flachlandtiroler (bayrische Bezeichnung von Ortsunkundigen) habe ich also einiges geschafft.

Zusammenfassung: Es war anstrengend, spannend, lustig, abenteuerlich. Es hat sich aber richtig gelohnt und ich würde gerne wieder in diesem Format durch diese Gegend reisen.

 

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